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Wo kann man in der Ostsee am besten tauchen?

Von wegen kalt und grün: Dass die Ostsee faszinierende Spots für Taucher bereithält, dürfte sich mittlerweile rumgesprochen haben. Ob leuchtend rote Seehasen-Männchen, knallgelbe Schwämme oder orange-weiß gestreifte Nacktschnecken – die Ostsee hat für Schnorchler und Taucher einiges zu bieten.

Zwischen Usedom und Flensburg erwartet Tauch-Fans ein dichtes Netz an Tauchbasen, die Ausfahrten zu Schiffswracks anbieten. Damit hat sich die Küstenregion in Schleswig-Holstein in den letzten 20 Jahren zum idealen Ausflugsziel für Wochenend-Urlauber entwickelt.

In diesem Artikel stellen wir die schönsten Spots zum Tauchen in der Ostsee vor.

Sicherheit hat Priorität beim Tauchen

Ob Sie nun in der Ostsee oder in der Karibik abtauchen: Vor jedem Tauchgang ist es lebenswichtig, die Ausrüstung zu prüfen, wenn es Ihre eigene ist. Sind die Batterien des Tauchcomputers noch voll? Ist der TÜV der Flasche auch wirklich noch nicht abgelaufen? Braucht es eine Atemregler-Revision?

Erst wenn alles abgeklärt ist, kann es auch wirklich guten Gewissens mit dem Tauchabenteuer losgehen. Denn Sicherheit muss beim Tauchen immer die höchste Priorität haben. 

Die schönsten Tauchziele an der Ostsee

Tauchen verbinden viele immer noch mit langen Flugreisen zu fernen Zielen. Doch einmal ehrlich: Mittlerweile kann man die immer gleichen Geschichten von dem tollen Schiffswrack in Kroatien oder von dem super Karibikriff schon nicht mehr hören. 

Umso exotischer mutet ein Tauchurlaub vor der eigenen Haustür an. Denn Schiffswracks und bizarre Unterwasserformationen gibt es in der Ostsee ebenfalls zur Genüge. Und das Beste: Kreislaufgeräte und Mischgas kann man getrost zu Hause lassen, denn Tauchgänge in der Ostsee sind selten tiefer als 60 Meter – Wracks liegen meist deutlich flacher. Wo genau sich das Abtauchen lohnt, zeigen wir im Folgenden.

Torpedos in Surendorf

Vor Surendorf befand sich während des 2. Weltkriegs eine Torpedo-Teststation. Die Anlage, die aus 300 Metern Beton bestand, wurde nach Ende des Krieges gesprengt. Zurück blieben bizarre, aus dem Wasser ragende Betonmonumente, die von den Ereignissen aus der Vergangenheit erzählen.

Das Gelände gilt auch heute noch als militärisches Sperrgebiet, jedoch duldet die Marine das Tauchen außerhalb der Betonnung. Am besten lässt man sich per Boot zur Spitze des Riffs fahren – dann spart man sich den recht langen Antauchweg.

Die Unterwasserwelt, die in Surendorf auf Taucher wartet, ist schier atemberaubend: Wendige Seeforellen und dicke Dorsche tummeln sich in den Kammern der imposanten Betonfragmente. Hinter den Durchgängen zwischen den Stehlen befindet sich das „Riff“. Achten Sie hier auf Ihre Orientierung: Das Metall der Armierungen könnte den Kompass ablenken.

Jetzt wird klar, warum Surendorf bei vielen norddeutschen Tauchern als der schönste Tauchspot in der Ostsee gilt: Die Brocken im Riff sind in allen möglichen Farben mit Unterwasserpflanzen bewachsen und davor freuen sich Seenadeln, Butterfische und Aalmuttern ihres Lebens. Mit etwas Glück bekommt man auch die farbenprächtige Goldmaid zu Gesicht.

Veranschlagen Sie für den Tauchgang ruhig 80 Minuten: Sie werden sehen, dass es eine Menge zu entdecken gibt und Surendorf einem Riff im Mittelmeer in nichts nachsteht.

Seehasen in Eckernförde

Bekannt ist Eckernförde aufgrund seines malerischen Ortskerns und seines hübschen Hafens. Dass die Kleinstadt, die etwa 30 Kilometer von Kiel entfernt liegt, auch unter Wasser einiges zu bieten hat, wissen die wenigsten. Für einen Tauchgang bietet sich als erstes Ziel die Hafenmole an, in die sogar extra für die Taucher Fenster geschweißt wurden.  

Beim Abtauchen schimmert die Spundwand in wunderbar frischem Grün. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man die Meeresbewohner, die sich hier sichtlich wohlfühlen: Seesterne, Anemonen und Seescheiden. Beim Blick nach unten heißen den Taucher weitere Tiere willkommen: Unzählige Krebse, See-Skorpione und Schollen tummeln sich hier auf dem mit Miesmuscheln besetzten Meeresgrund.

Am Ende der Mole erwartet den Taucher in Eckernförde das sogenannte „Arbeitszimmer“: Ein versenkter Schreibtisch, ein Fahrrad und mehrere Tannenbäume bilden unter Wasser eine Art modernes Kunstwerk. Ein Meeresbewohner fühlt sich im „Arbeitszimmer“ offenbar besonders wohl: der Seehase. 

Die Weibchen des exotisch anmutenden Ostsee-Fischs legen hier besonders gerne ihre Eier ab und die knallroten Männchen sind für die Bewachung des Geleges zuständig. Weil der Seehase ein schlechter Schwimmer ist, entfernt er sich nie weit von der Brut. Für den Taucher ist das eine ideale Gelegenheit, dieses besondere Tier eingehend zu betrachten.

Schiffswracks auf Fehmarn

Fehmarn wird auch die „Sonneninsel Deutschlands“ genannt, weil die Ostseeinsel aufgrund der Strömung vom Wetter begünstigt ist. Bei Tauchern ist Fehmarn wegen seiner vielen Wracks bekannt. Legendär ist das Docktor: Erst 2006 ist der hundert Meter lange Stahlkoloss beim Transport nach einem Sturm gesunken und liegt jetzt vor Fehmarn in etwa 10 Metern Tiefe.

Für etwas erfahrenere Taucher bietet Fehmarn eine weitere Unterwasser-Sehenswürdigkeit: 40 Bootsminuten von Fehmarn entfernt liegt in 26 Metern Tiefe ein Dreimaster auf ebenem Kiel. Das stattliche, 45 Meter lange Schiff ist vor etwa 100 Jahren gesunken – trotzdem kann der Taucher noch viele Details auf dem Ankerwinsch, den Maststümpfen und in den Laderäumen entdecken. Das faszinierendste Fotomotiv bei diesem Tauchgang: Die Reling, die noch fast vollständig intakt und mit unzähligen Seeanemonen überwuchert ist.

Sehenswert ist auch die „La Belle“: Die wunderschöne Segeljacht ist 2009 gesunken und liegt nun in 18 Metern Tiefe auf Grund – samt abgebrochenem Mast und vollständigem Segel. Für den Taucher gibt es an der „La Belle“ viele nautische Details zu entdecken. Und auch die Tierwelt fühlt sich hier wohl: Aus den Ladeluken schwimmen unzählige prächtige Dorsche.

Wer weite Anfahrtswege scheut, für den bietet Fehmarn auch auf Landtauchgängen eine einzigartige Unterwasserlandschaft: Bei Katharinenhof befinden sich große Findlinge im Wasser, die der Flora und Fauna des Mare Balticum Heimat bieten. Für Fans der Steinzeit ist Wallnau ein Eldorado: Taucher finden regelmäßig Klingen und Pfeilspitzen, die um die 6.000 Jahre alt sind. 

Fazit

Dass mit der Ostsee direkt vor unserer Haustür ein Paradies auf Taucher wartet, ist längst kein Geheimnis mehr. Kenner schätzen die abwechslungsreiche Unterwasserlandschaft mit der mannigfaltigen Flora und Fauna – und die faszinierenden Wracks, die es zu entdecken gibt. Als die beste Saison zum Tauchen in der Ostsee gilt der Zeitraum zwischen März und Oktober. Mit der richtigen Ausrüstung kann man aber das ganze Jahr über tauchen.



19. Juli 2022 06:57