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Der Strandkorb – das Küstenkind der Ostsee

Wer an der Ostsee Deutschlands Urlaub macht, kann es kaum erwarten, in einem der schön geschwungenen Strandkörbe zu sitzen und den Blick auf das Meer zu genießen. Für Einheimische ist der Strandkorb das Aushängeschild ihrer Region und so hat fast jeder Küstenbewohner auch einen Strandkorb im eigenen Garten stehen. Denn ein kalter Herbsttag lässt sich im Strandkorb mit einer weichen Decke und einem guten Buch ebenso erholsam verbringen wie ein heißer Sommertag.

Welche Geschichte verbirgt sich hinter der beliebten Sitzgelegenheit und worin unterscheiden sich Strandkörbe an der Ostsee von jenen an der Nordsee? Dieser Artikel liefert Antworten!

Den Urlaub nach Hause holen – der Strandkorb auch für daheim

Bei Wind und Wetter schützt er vor der Kälte, im Sommer spendet er Schatten: der Strandkorb. Einheimische kaufen im Herbst ihre Strandkörbe Secondhand. Aber auch Besucher können von der Preisersparnis im Ausverkauf profitieren und ihren persönlichen Strandkorb erwerben.

Unternehmen wie Strandkorb Hanse gehen noch einen Schritt weiter und bieten ihre Strandkörbe und das nötige Zubehör nicht nur vor Ort im Showroom an, sondern versenden die Sitzmöglichkeiten deutschlandweit über ihren Online-Shop.

So erhalten Menschen in ganz Deutschland die Möglichkeit, einen Ostsee-Strandkorb zugesendet zu bekommen und in Urlaubserinnerungen zu schwelgen.

Die Geschichte des Strandkorbs

Ende des 18. Jahrhunderts errichtete man nach dem Vorbild der englischen Seebäder Badehütten an den Stränden der Ostsee. Die Badekultur hatte Einzug gehalten und mit der Gründung von Heiligendamm erwachte der Badetourismus zum Leben.

Ganze Familien reisten an, um ihre Gesundheit zu fördern und das Schwimmen in der Ostsee zu genießen. Badekarren fuhren Frauen direkt an das Wasser heran. Sie trugen zu diesem Zeitpunkt skandalösen Badeanzüge. In den Karren erhielten sie die Möglichkeit, sich unbeobachtet in ihre Badekleidung zu begeben.

Zelte wurden an den Stränden errichtet und schützten die Touristen vor der Sonne und dem Wind. Stühle dienten als Sitzgelegenheiten. Der Korbmacher Ernst Karl Nikolaus Freese soll den ersten überdachten Stuhl entworfen haben. Hier existieren jedoch bis heute mehrere Theorien.

1882 erfand Wilhelm Bartelmann dann den Strandkorb, der als Prototyp des heutigen Ostsee-Strandkorbs gilt. Es wird vermutet, dass er sich von den Zeichnungen des Korbmachers Freese inspirieren ließ. Seinen Einsitzer entwickelte er in der darauffolgenden Zeit zu einem Zweisitzer weiter und fügte eine Markise und Tischchen hinzu. Die Strandkörbe waren so beliebt, dass sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts bereits fester Bestandteil der Ostsee-Strände waren.

Das fehlende Patent

Bartelmann gilt als Erfinder des Strandkorbs und das Geschäft florierte. Allerdings beging der Korbmachermeister einen schweren Fehler: Er meldete kein Patent an und so erschienen in den nächsten Jahren zahlreiche Nachahmer auf dem Markt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Bartelmanns Strandkorbfabrik eingestellt.

Doch die Faszination bleibt bis heute: Zahlreiche Touristen reisen an die Nord- und Ostsee, um gemütliche Stunden in Strandkörben zu verbringen und kaufen sich Souvenirs mit dem Küstenkind. Selbst im Hotel und im Ferienhaus finden sich Strandkörbe, um zu entspannen.

Der Unterschied zwischen dem Nordsee- & Ostsee-Strandkorb

In Deutschland säumen Strandkörbe die Nord- und Ostseeküste, doch die Bauart der Sitzgelegenheiten unterscheidet sich deutlich. So überzeugt der Ostsee-Strandkorb durch seine geschwungene Form, die an die seichten Wellen des Meeres erinnert. Die geflochtene Strandkorbhaube ist rund gearbeitet. Die Seitenteile bestehen aus elegant geschwungenem Holz.

Der Nordsee-Strandkorb wirkt durch seine geraden Linien robuster und erinnert an die raue Nordsee. Er wirkt sehr kantig und weniger elegant. Im Gegensatz zu seinem Pendant an der Ostseeküste überzeugen die Strandkorbhaube und die Seitenteile durch klare Linien und spiegeln die harte Nordsee mit ihren fordernden klimatischen Bedingungen wider.

Fazit

Das Küstenkind der Ostsee entstand im Zuge der Badekultur. Wilhelm Bartelmann nahm sich die Strandstühle, die die Zelte an den Stränden zierten, zum Vorbild und entwickelte überdachte Strandkörbe. Sein Versäumnis, kein Patent angemeldet zu haben, wurde ihm zum Verhängnis und so nutzten Konkurrenten seine Ideen für die Weiterentwicklung des Strandkorbs. Dabei unterscheiden sich die geschwungenen Ostsee-Strandkörbe bis heute deutlich von den geradlinigen Nordsee-Strandkörben.

6. Mai 2022 13:33